Sentiero Roma

Hüttentour der DAV Sektion Bad Griesbach im Rottal im Bergell

12 Bergsteiger der Sektion Bad Griesbach zog es in diesem Jahr unter Leitung von Christoph und Marianne Birkeneder, für ihre Hüttentour weit in den Süden - der "Sentiero Roma" im Val Másino, nordöstlich des Comer Sees war das Ziel. Nach der langen Anreise war die erste Übernachtung in Mello, einem kleinen Bergdorf mit traumhaftem Blick übers Tal und dem Comer See. Ausgangspunkt für die mehrtägige Tour war Bagni del Másino, einem ehemaltigen alten Badeort auf 1172m Höhe. Durch alten Bergwald führte der Weg in steilen Serpentinen nach oben. Riesige Granitblöcke säumten den Weg und gaben den Eindruck, als wäre man im Bayrischen Wald unterwegs. Doch bald war die Baumgrenze erreicht und die herrliche Bergwelt zeigte sich. Nach gut zwei Stunden, rechtzeitig zum Mittagessen, erreichte man die Rifugio Omio auf 2100m Höhe. Über den Passo Barbacan, 2738m, der ersten Klettereinlage, ging es weiter zur Rifugio Gianetti auf 2534m.

Der nächste Tag sollte ein langer werden. 3 Pässe galt es zu überschreiten. Der Passo del Cameroxxo, 2765m, Passo Qualido, 2647m und der Passo del Averta mit 2585m. Steile Aufschwünge und Abstiege von den Pässen mit Kletterpassagen, die mit Ketten gesichert waren. Der Schluss dieses Tages war ein Gegenanstieg zur Rifugio Allievi Bonacossa auf 2385m Höhe. Zur Belohnung servierte der Koch ein ausgezeichnetes Abendessen mit Nachschlag! Genau das Richtige für die hungrigen Bergsteiger.

Der dritte Tag sollte der längste und anstrengendste werden. Es galt wieder drei Pässe zu überwinden, doch höher und steiler als die letzten. Der erste, Passo val Torone war mit 2510m noch einfach. Dann 200 HM Abstieg, bevor es 600 HM steil nach oben , z. T. über ein Schneefeld, zum höchsten Punkt des Tages auf 2950m ging, dem Passo di Cameacio. Eine Kletterei im zweiten Schwierigkeitsgrad forderte die Bergsteiger. Doch oben öffnete sich der Blick zum Monte Disgrazia, mit 3678m der höchste Gipfel im Bergell mit seinem riesigen Gletscher. Über Blockgelände und große abgeschliffene Felsplatten, fast immer auf einer Höhe von 2500m führte der Weg weiter . Gerade rechtzeitig vor einem Regenschauer erreichte die Gruppe die letzte Biwakschachtel auf 2700m. Nach einer willkommenen Pause hörte der Regen auf und die letzte Etappe des Tages begann. Nochmal ein steiles Schneefeld, das mit Hilfe der Grödel problemlos zu begehen war, folgte die Kletterei auf den Passo Roma auf 2900m. Der Abstieg zur Rifugio Ponti auf 2559m forderte mit seinen hohen Felsstufen und dem Blockgelände nochmal volle Konzentration bis zuletzt.

Am vierten Tag ging es die Gruppe gemütlicher an. Zwei Stunden Abstieg zur Preda Rossa, einer Hochebene auf 2000m Höhe. Der Blick auf diese Hochalm war malerisch. Mehrere kleine Bäche, begleitet von Fichten und Birken, durchzogen die Landschaft, um in einem Wasserfall eine Ebene tiefer zu fallen. Das Bild erweckte ein Gefühl von "Klein Kanada". Es fehlten nur die Bären, die Lachse fischen. Dafür grasten Pferde auf den sattgrünen Wiesen. Drei Männer der Griesbacher Bergsteiger gaben sich mit der kurzen Tour nicht zufrieden und machten noch eine ausgiebige Kammwanderung mit Klettereinlagen und kamen später nach um sich am Lago die Mezzola zu erholen. Nach fast 4000 Höhenmetern und sieben Passüberschreitungen war das auch wohl verdient. In einem schönen Hotel in Novate Mezzola ließen alle die Tour bei gutem italienischen Essen und Wein ausklingen und freuen sich schon auf die nächste gemeinsame Bergtour.

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